Wenn La Chana tanzte, gab es dort, wo das geschah, nichts anderes mehr. Mit einer unglaublichen Energie und Leidenschaft vereinte sie Raum und Zeit und dann gab es nur noch sie: diese junge Tänzerin, die mit ihrem Körper, mit ihren Füßen, Händen und Fingern einen überirdischen Rhythmus anstimmt und im wahrsten Sinne des Wortes ihn „feiert“. Sie war ein Phänomen, das sich über die Trends der Zeit mühelos hinwegsetzte. Als unter Francos Diktatur die Gitanos totgeschwiegen und so gut es ging aus dem Bewusstsein und aus den Medien verdrängt wurden, stand La Chana im Mittelpunkt und trat endlose Mal im TV und bei offiziellen Anlässen „im Namen Spaniens“ auf.
Dann war alles vorbei. Antonia Santiago – wie sie mit bürgerlichem Namen heißt – sagt es so: „Ein idiotischer Gitano hat mir alles kaputt gemacht.“ Was vorgefallen ist, wollen wir dem Film überlassen. Heute ist La Chana eine alte Frau mit einem ungewöhnlichen Leben, das die amerikanische Regisseurin Lucija Stojevic mit vielen Tanz-Aufnahmen ihrer Protagonistin erzählt.
Regie Lucija Stojevic (Dokumentarfilm)
Mit Antonia Santiago Amador u.v.a.
US/Island/Spanien 2016, 85 Min., span. O.m.U.