Ein winterlicher Wald. Ein Hirsch durchsucht das Blattwerk am Boden nach Essbarem. Trifft an einem Bachlauf auf eine Hirschkuh. Ihre weichen Nasen begegnen sich, als sie aus einem Bach trinken.
Budapest, heute. Mária hat einen Job bei einem Schlachthof gefunden. Sie wird hier als Qualitätsprüferin arbeiten, hat aber große Probleme, jemanden kennenzulernen. Das wundert nicht, wenn man sieht, wie sie steif allein an einem Tisch in der Ecke sitzt. Endre, der Chef des Betriebs, sieht sie dort und kann nur mit dem Kopf schütteln. Mária besucht übrigens regelmäßig einen Therapeuten; sie geht zu demselben, zu dem sie schon als Kind ging.
Aus Gründen, die auszuführen hier zu weit gehen würde, wird die komplette Belegschaft des Schlachtbetriebes gründlich psychologisch untersucht. Dabei stellt sich heraus, daß Maria und Endre in der letzten Nacht denselben Traum hatten – von Hirschen in einem winterlichen Wald…
So beginnt eine Liebesgeschichte von seltener Schönheit. Wo Menschen dieselben Träume haben, endet die Analyse. Aber die Träume in die Wirklichkeit zu holen, ist nicht einfach. ,Von Körper und Seele‘ erzählt diese Begegnung zweier Menschen ausgesprochen zärtlich und sanft dosiertem Humor.
Vor jetzt fast 30 Jahren startete Ildikó Enyedi ihre Karriere als Regisseurin mit dem schönen Film „Mein 20. Jahrhundert“. Die Filme, die inzwischen entstanden, haben es nicht in die deutschen Kinos geschafft. Mit ,Körper und Seele‘, der in Berlin unter dem Titel ,On Body And Soul‘ lief, hat sie im Frühjahr den Goldenen Bären geholt.
Drehbuch, Regie Ildikó Enyedi
Kamera Máté Herbai
Musik Adam Balazs
DarstellerInnen Alexandra Borbély, Géza Morcsányi, Zoltán Schneider, Ervin Nagy, Tamás Jordán, Zsuzsa Járó, Réka Tenki
Ungarn 2017, 116 Min., dt.F., einige Vorst. in ungar. O.m.U., ab 12